
Im digitalen Zeitalter reichen klassische Verteidigungsstrategien nicht mehr aus – die Bundeswehr baut daher ihre Cyberabwehr massiv aus. Hackerangriffe auf kritische Infrastrukturen, Desinformationskampagnen und Spionage gehören zu den größten sicherheitspolitischen Herausforderungen der Gegenwart.
Das Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) wurde gegründet, um digitale Bedrohungen systematisch zu analysieren, abzuwehren und eigene Fähigkeiten zu entwickeln. CIR beschäftigt inzwischen Tausende IT-Experten, Analysten und Entwickler, die in modernen Zentren in Bonn, Berlin und München tätig sind.
Zu den Aufgaben gehören das Monitoring von Netzwerken, das Aufspüren von Schwachstellen, aber auch die Entwicklung eigener Schutzsysteme und Angriffsstrategien. Denn Cyberkrieg ist nicht nur defensive Aufgabe – auch offensive Fähigkeiten sind gefragt, um im Ernstfall gegnerische Systeme zu stören oder auszuschalten.
Ein Problem bleibt der Fachkräftemangel: Der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft ist hart, Gehälter und Karriereaussichten oft nicht konkurrenzfähig. Deshalb wirbt die Bundeswehr gezielt in Schulen und Hochschulen, bietet Stipendien und spezielle IT-Ausbildungen an.
Die Zukunft der Verteidigung liegt nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im virtuellen Raum. Cyberabwehr ist längst zu einem zentralen Element der nationalen Sicherheitsstrategie geworden – und wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.